Schachmatt in der siebenten Runde: Berliner Polizist gewinnt Weltmeisterschaft im Schachboxen

Im Allgemeinen würde man Boxer ja nicht gerade für die begnadetsten Denker halten. Genauso wenig ist man sicher geneigt, sich einen Schachspieler als schlagkräftigen Kämpfer im Boxring vorzustellen. Dass beides durchaus zusammenpassen kann zeigte sich bei der ersten Weltmeisterschaft im Schachboxen, die am Wochenende im Tape - einer zugigen Lagerhalle in Berlin-Tiergarten stattfand.

Der 36-jährige Polizist Frank “Anti Terror” Stold brillierte dort in einem geistig wie körperlich aufregenden Kampf über den Amerikaner David “Double D” Depto, einen 30-jährigen Pharma-Manager mit IQ 140. Gegen Mitternacht, am Ende der der siebenten Runde fiel dann die Entscheidung - nicht etwa durch Knock out, sondern durch Schachmatt - schnelle Fäuste sind in dieser Disziplin eben nur die Hälfte der Medalie…

Solch ein Kampf geht laut Regelwerk über maximal 11 Runden, davon 5 dreiminütige Boxrunden und 6 Runden Blitzschach mit insgesamt zwölf Minuten Bedenkzeit. Sonst ist vieles wie bei einem normalen Boxkampf: angefangen vom Moderator mit Sakko und Fliege, den Handtuch wedelnden Trainern in der Ringecke bis hin zu den Promis in der ersten Reihe, die für ihre Karten bis zu 120 EUR bezahlen - Champagner inklusive.

Der Spaßfaktor spielt natürlich eine wichtige Rolle, und so war es von der Stimmung her denn laut Spiegel-Bericht wohl eher eine bunte, laute Abendveranstaltung und weniger ein Sport-Event. Die Idee, Körper und Geist so direkt aufeinandertreffen zu lassen fasziniert natürlich. In folgendem Video kann man sich selbst ein Bild davon machen, wie dieser Wechsel zwischen aggressivem Kampf und konzentriertem Denksport vonstatten geht.

Bildquellen: cbcberlin, wcbo

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