Jun 02

Lange habe ich mir keine Gedanken über die Spritpreise gemacht, öffentliche Verkehrmittel sind nämlich nicht immer eine Alternative. Zeit ist schließlich auch viel wert und wenn ich statt der 12 Minuten Autofahrt über 1 Stunde mit der S-Bahn für den Weg zur Arbeit brauche dann ist das eben keine optimale Alternative. Kürzlich stiegen die Preise für Super jedoch auf fast 1,60 EUR und mittlerweile wandert doch ein vertitabler Anteil meines Gehalts in die Taschen der Ölkonzerne. Daher entschloss ich mich zu einem Test.

Wieviel Sprit spart man bei angepasster Fahrweise?

Der Bordcomputer meines Minis zeigt nicht nur den Momentanverbrauch an, sondern man kann auch den Verbrauch für eine beliebige Strecke messen lassen. Und genau das habe ich für den Weg zur Arbeit gemacht. Ungefähr 14km fahre ich jeden morgen, davon 11km auf der Autobahn. Zu Beginn des Experiment befolgte ich alle Tricks die auf www.spritmonitor.de gelistet sind, beschleunigte also zügig, bremste wenig und vermied es auf der Autobahn jeden Porsche zu jagen. Ergebnis: ein Verbrauch von 5,4l/100km. Nicht schlecht. Abends dann der Rückweg, gleiche Strecke – aber dieses mal fuhr ich einen Tick sportlicher. Ich staunte nicht schlecht über einen Verbrauch von 8,4l/100km.

Kavaliersstarts sind gut für die Umwelt!

Jetzt hatte mich der Ehrgeiz gepackt. Über die Momentanverbrauchs-Anzeige versuchte ich den Verhaltensweisen auf den Grund zu gehen, die am meisten Sprit frassen. Eine verblüffende Erkenntnis: stark Beschleunigen spart Sprit. Wenn man im 1. oder 2. Gang bis Tempo 50 beschleunigt nutzt man nämlich einen Drehzahlbereich aus, in dem der Motor besonders effizient Leistung freisetzt. Natürlich bringt das nur etwas, wenn man danach auch gleich in den höchsten Gang schaltet und nun möglichst nur noch die Geschwindigkeit hält. Bis ca. Tempo 130 spielt die Geschwindigkeit für den Verbrauch fast keine Rolle, wenn man immer im 5. Gang fährt, Benzinkiller Nummer 1 sind jedoch alle Bechleunigungsvorgänge.

Test: Spritverbrauch Landstrasse vs. Autobahn

Neben meiner üblichen Strecke über die A7 gibt es eine kürzere Strecke die nur über Landstrassen führt. Auch dafür habe in den Verbrauch gemessen und kam aufgrund der vielen Stop&Go-Vorgänge an den Ampeln auf 9,1l/100km. Zudem brauchte ich doppelt so lange gegenüber der Autobahnvariante. Es lohnt sich also auf (mitunter längere) Strecken auszuweichen auf denen der Verkehr jedoch flüssig rollt.

Kostenvergleich Auto vs. Bahn

Für eine Tageskarte der Bahn zahlt man in Hamburg 5,10 EUR. Alternativ beträgt der reine Benzinpreis für die Strecke zu meiner Firma und zurück (insgesamt 28 km) im Moment ca. 3,50 EUR bei sportlicher Fahrweise und 2,25 EUR wenn ich bei spritsparender Fahrweise nur 5,4 Liter auf 100 km veranschlage. Reche ich jetzt noch Kosten für Steuer für Werkstatt, Versicherung, Steuer drauf komme ich auf 5,95 EUR respektive 4,70 EUR pro Tag. Das heißt je nach Fahrweise gewinnt entweder Bahn oder Auto im Kostenvergleich.

Fazit

Ich war verblüfft, wie sehr sich die Fahrweise auf den Spritverbrauch niederschlägt. Einfach nur zügig beschleunigen und dann im höchsten Gang zu fahren würde allein bei meinem kleinen Auto um die 900 EUR jährlich an Benzinkosten sparen. Und da gibt es natürlich noch mehr Potenzial, z.B. durch Erhöhung des Reifendrucks. Ich werde das Thema im Auge behalten und über meine weiteren Erfahrungen berichten.

Bildquellen: [Flickr, Flickr]

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