Jan 24

Ist die Weblog-Szene tot? Der Hype der Anfangstage scheint vergangen, etablierte Blogger wie etwa Robert Basic haben das Handtuch geworfen und noch aktive Blogs suchen verzweifelt nach immer neuen Möglichkeiten mit Bannern und gekauften Beiträgen die eigene journalistische Arbeit zu vergolden.

Aber man kann es auch anders betrachten. So sind Blogs mittlerweile auf den Seiten der Fernsehsender und Tageszeitungen zum Standard geworden, tauscht man sich eifrig aus über die letzte Soap-Opera-Folge, den Wetterbericht oder hessische Innenpolitik – zu jeden Thema wird man eine Möglichkeit finden seine Meinung kund zu tun.

Vielleicht wurde das Prinzip “Blog” ja auch nur missverstanden. Von Bürger-Journalisten war die Rede, der ohne redaktionellen Filter quasi die Inkarnation des idealen Berichterstatters sein müsste. Doch haben Journalisten nicht umsonst ein Studium absolviert, haben sie Zugang zu Hintergrundinformationen, ein Budget und Zeit für Recherchen und einfach mehr Erfahrung in Informationsvermittlung.

Betrachtet man Blogger nicht als Zukunft oder Ersatz, sondern als interaktive Ergänzung des professionellen Journalismus, so ist die Szene noch lange nicht am Ende. Deshalb starte auch ich nach 6 Monaten Abstinenz wieder mit dem Bloggen; nicht unbedingt um die Welt zu verändern, sondern um einfach meine Sicht auf bestimmte Dinge kund zu tun, Entdeckungen zu teilen und vielleicht auch, um mir selbst über einiges klarer zu werden.



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