Seicht, anspruchslos, austauschbar und mit einem schicken Model auf der Titelseite. So lässt sich eigentlich kurz und prägnant jede Fernsehzeitschrift in Deutschland beschreiben, egal ob ihr Titel TV Today, TV Direkt, TV 14, TV Guide oder TV Spielfilm lautet.
Dabei gibt es ganz sicher auch den intellektuellen Zuschauen, einen der anspruchsvolle Informationssendungen, Reportagen, Konzertmitschnitte und gute Filme schätzt. Doch wurde der Zeitschriftenmarkt dieser Zielgruppe bisher überhaupt nicht gerecht.
Ein paar engagierte Journalisten wollen das ändern und haben dafür ein neues Format ersonnen: “Programm – Magazin für Fernsehen und Kultur” soll bewusst Akzente setzen und richtet sich an diejenigen, welche eher selten – dafür aber bewusst Fernsehen schauen. Der Programmführer selektiert bewusst hochwertige Sendungen und ignoriert Boulevardmagazine, Soaps und seichte Abendunterhaltung.
Gleichzeitig erhält man ein Kulturmagazin mit gut recherchierten Beiträgen zu Musik, Kino, Literatur und Kunst. Hintergründe werden beleuchtet, fundierte Meinungen untermauern die Aussage der Artikel und außerdem sieht das ganze vom Layout her auch nocht todschick aus.
Was ist der Haken an der Geschichte? Nun – so ein Magazin existiert aktuell nur in der Köpfen der Macher und als eine (allerdings vollständige) Dummy-Konzeptausgabe. Die Verlage verweigern sich gerade in diesen schweren Zeiten jeglicher neuer Vorschläge und halten lieber an althergebrachten, massenkompatiblen Formaten fest.
Symbolisch kann man sich auf der Webseite des Programm-Magazins unverbindlich für ein Abo eintragen und wird dann per Mail informiert, sobald es wirklich Realität wird. Man kann nur hoffen, dass den Machern mit ihrer grandiosen Idee Erfolg beschieden ist, einen Leser hätten sie auf jeden Fall schonmal sicher.