Jan 11

Kann ein iPhone den heimischen Rechner ersetzen? Und auf was muss man dabei verzichten? Als mein Laptop vor ein paar Tagen kaputt ging und eingeschickt werden musste, war ich zum Praxistest gezwungen.

Mein iPhone ist kein aktuelles Modell, sondern ein älteres 3G mit 8 GB RAM. Apple bewarb es damals als technische Dreifaltigkeit aus Telefon, iPod und Internet-Device. Bei mir ist es Dank Navigon-Software auch noch zu einem erstklassigen Navi mutiert. Aber wie weit kann es meinen Mac ersetzen? Der Test beginnt…

Für mich ist der Browser die wichtigste Anwendung. Auf meinem MacBook setze ich Safari ein und auch auf dem iPhone findet man ihn als App. Da beide Versionen auf dem Webkit-Framework basieren, ist auch die Darstellung vollkommen gleich.
Einzig auf Flash muss man mobil verzichten, wobei das ja oft nur für Youtube-Videos benötigt wird die das iPhone auch wunderbar (in Vollbild) anzeigen kann.

Ansonsten funtionieren komplizierte Web 2.0-Seiten mit reichlich JavaScript ebenso problemlos wie SSL-gesicherte Portale, etwa für das Online-Banking.
Im WLAN macht das surfen schon richtig Spass, nur die viel geringere CPU-Leistung des Apple-Phones bremst den Internet-Genuss ein wenig. Rein subjektiv ist mein Mac beim Seitenaufbau etwa um den Faktor 3 schneller.

Der wesentlich kleinere Bildschirm des iPhone zwingt einen schon oft, die Fingergesten für Scrollen und Zoomen zu verwenden, die funktinieren aber gut und schnell. Meistens reicht es auch schon, doppelt auf ein Bild oder einen Textblock zu tippen, dann zoomt Safari wie von Geisterhand auf den richtigen Bereich. Noch ein erneutes Tippen bringt einen in die Seitenübersicht zurück.

Auf ein Mail-Programm möchte man natürlich auch nicht verzichten. Das des iPhone ist alles andere als eine Notfall-Lösung. Es zeigt auch HTML-Mails mit eingebetteten Bildern oder PDFs prima an. Befindet man sich außerhalb des WLAN lädt es Anhänge durch Klick auf ein entsprechendes Icon. Hat man Bilder oder Text kopiert, kann man sie problemlos in eine Mail einfügen. Ob man längere Mails auf der virtuellen Tastatur tippen mag ist Geschmackssache, etwas Training erfordert es definitiv.

Was ich sonst noch brauche: Facebook, Xing, ICQ und Skype. Für alles gibt es die entsprechende App die genau das tut was man erwartet. Mit einem Pferdefuss: Nur Apple-eigene Programme dürfen im Hintergrund laufen. Wenn man z.B. einen Radiostream aus dem Internet öffnet, läuft die Musik natürlich auch beim SMS schreiben weiter. Dagegen ist man in ICQ oder Skype nur genau solange für andere online und sichtbar wie man sich in der App befindet. Das können Android-Handies wesentlich besser.

Super dagegen sind Kalender, Adressbuch und Photosammlung, die Dank Synchronisation mittels ITunes (oder bei mir über Mobile Me) stets up-to-date bleiben. Über die Kopfhörerklinke habe ich ein paar fette Lautsprecher angeschlossen und kam so während des surfens und mailens auch ordentlich was auf die Ohren.

Insgesamt war ich erstaunt, wieviel “Computerarbeit” man auf einem iPhone anstellen kann. Mein großer Monitor auf dem Schreibtisch kam sich allerdings reichlich verlassen vor. Wie cool wäre es, wenn man ihn und vielleicht noch eine USB-Tastatur einfach an ein iPhone anschließen könnte? Dann würde man vielleicht bald wirklich keinen extra Computer mehr benötigen…


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