Jan 28

Seit gestern ist er Wirklichkeit, der Tablet-Computer von Apple. Zwar heißt er nun doch nicht iSlate sondern iPad, ansonsten lag die Gerüchteküche mit ihren Vermutungen zur verwendeten Technik gar nicht so weit daneben.

Die Hardware

Das iPad besitzt ein 9,7 Zoll-Multitouch-Display ist ist mit 24,3 cm x 19 cm kleiner als ein Blatt A4-Papier. Durch sein geringes Gewicht von nur 680 Gramm und das Unibody-Alu-Gehäuse mit abgerundeten Ecken dürfte es verdammt gut in der Hand liegen. Als CPU verwendet Apple einen eigens entwickelten Chip namens A4 der mit 1 GHz getaktet ist und die Funktionen vieler sonst separater Einheiten wie etwa für die Grafik in nur einem Gehäuse vereint.

Für die drahtlose Kommunikation verfügt das iPad über WLAN nach dem schnellen 802.11n Standard, Bluetooth 2.1 EDR + Optional ein UMTS Mobilfunkmodul (3G). Natürlich sind wie bei den Macs auch Mikrofon und Lautsprecher an Bord, über die Audioklinke kann man außerdem Kopfhörer oder seine HiFi-Anlage anschliessen. Für eine Festplatte wäre in dem nur 13,4 mm dicken Gehäuse kein Platz mehr und so dienen Flash Drives mit 16, 32 bzw. 64 GB als Massenspeicher.

Den Strom bezieht das iPad entweder vom beiliegenden Netzteil, über das Dock-Connector-Kabel von einem angeschlossenen Computer oder aus dem eingebauten Lithium-Polymer-Akku. Seine 25 Wattstunden Leistung sollen für 10 Stunden kabelloses Arbeiten genügen.

Vielleicht am wichtigsten ist natürlich das Display. Im Vorfeld wurde viel über ein mögliches OLED-Display gemutmasst, letztendlich verwendet Apple aber ein herkömmliches, hintergrundbeleuchtetes LCD-Display mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixeln. Da die Bedienung vollständig über den Touchscreen erfolgt, gibt es sonst nur die vom iPhone bekannten Tasten: eine für An/Aus bzw. den Ruhestand, eine Mute-Taste, die Wippe für die Lautstärke-Regelung und eine Home-Taste.

Software

Eine besondere Version des iPhone OS 3.2 dient dem iPad als Betriebssystem. Enthalten sind eine Reihe von Standard-Programmen wie z.B. der Safari-Browser, ein Mail-Programm, ein Youtube-Player, Foto-Verwaltung, iTunes, Google Maps, Notizblock, Kalender und Adressbuch. Videos werden in 720p, also HD-Qualität wiedergegeben.

Völlig neu ist die iBooks App. Mit ihr kann man nicht nur bequem Bücher lesen, sondern über einen eingebauten iBook Store auch kaufen. Daneben gibt es den bekannten iTunes-Store und den App-Store. In letzterem kann man wie von iPhone und iPod Touch gewohnt Anwendungen kaufen. Apple liefert mit Keynote, Numbers and Pages – den drei Bestandteilen der iWork Suite – gleich die ersten 3 hauseigenen Anwendungen.

Erstaunlicherweise kann man auch alle bisherigen  iPhone/iPod-Apps auf dem iPad weiterverwenden. Man kann sie entweder in Originalgröße im Zentrum des viel größeren iPad-Bildschirms anzeigen oder auf Vollbild vergrößern. Bis zum Verkaufsstart in 60 Tagen werden aber garantiert schon viele Anwendungen nativ für das iPad verfügbar sein, denn Apple stellt ab sofort das SDK für Entwickler bereit.

Zubehör

Weil das iPad den gleichen Dock-Connector wie die iPods und das iPhone verwendet, kann man entsprechendes Zubehör auch mit diesem Gerät verwenden. Mit dem entsprechenden Kabel ist sogar der Anschluss eines externen Monitors möglich. Während der Keynote zeigte Steve Jobs gleich 3 interessante Accesoirs: ein Ladedock, das – als Ständer verwendet – das iPad in einen digitalen Bilderrahmen verwandelt, ein weiteres Dock mit vorgelagerter Tastatur für bequemeres Tippen und eine schicke Tragetasche die gleichzeitig als Ständer dienen kann.

Fazit

Zweifellos, das iPad ist extrem cool, die wirkliche Revolution sehe ich jedoch auf den ersten Blick nicht. Vielleicht ändere ich jedoch meine Meinung wenn ich so ein iPad wirklich mal beim Apple-Händler um die Ecke in den Händen halte. Die Preis ist eine Überraschung, ab 499 $ kann man ein iPad mit 16 GB Speicher in den USA kaufen, wer sich eigentlich ein Netbook zulegen wollte, hat nun die Qual der Wahl.

Ganz klar ist die Bedienung besser als bei allem, was man auf der PC-Seite von Tablets gesehen hat. Nicht nur das Gerät, auch die Software gibt sich betont schlicht und einfach und vielleicht ist es genau das was Anwender wollen: Keine Installationsprogramme, Konfigurationsdateien, Treiber, technische Hürden. In dem Fall ist Apple wirklich der nächste große Clou gelungen.


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